Etat 2022: Erzbistum Hamburg plant mit 268 Millionen Euro
Der Wirtschaftsrat des Erzbistums Hamburg hat den Wirtschaftsplan für das Jahr 2022 beschlossen. Der Haushalt hat einen Umfang von 268 Millionen Euro (2021: 207 Millionen Euro). Davon entfallen rund 47 Millionen Euro auf die Altverpflichtungen der Pensionsrückstellungen. Die deutliche Erhöhung dieser Verpflichtungen ist erforderlich, weil der ausschlaggebende Zinssatz nach dem Handelsgesetzbuch (HGB) abgesenkt worden ist.
In den einzelnen Aufgabenfeldern erhalten den größten Teil der verwendeten Mittel mit 42 Prozent die Pfarreien und mit 22 Prozent die Schulen. Haupteinnahmequelle ist mit rund 114 Millionen Euro die Kirchensteuer. Eine weitere wichtige Einnahmeposition ist mit 52 Millionen Euro der staatliche Finanzierungsbeitrag für die katholischen Schulen in Hamburg.
Verwaltungsdirektor Alexander Becker sagte: „Nach einem zweiten ‚Corona-Jahr' befindet sich das Erzbistum Hamburg weiterhin in einer schwierigen finanziellen Situation. Im Vergleich zu 2020 hat sich die Ertragsseite zwar von den Folgen der Corona-Pandemie etwas erholt. Der erhoffte Aufholtrend ist aber nicht erreicht worden. Die Kirchensteuereinnahmen haben im laufenden Jahr den prognostizierten Wert nur knapp erreicht. Dies hängt damit zusammen, dass sich die Wirtschaft nicht so schnell von den pandemiebedingten Einschränkungen erholt wie im Herbst 2020 angenommen wurde." Auch 2022 würden die Auswirkungen der Corona-Pandemie noch zu spüren sein. Diese Auswirkungen seien im Wirtschaftsplan und in der Mittelfristplanung berücksichtigt.
Für das Erzbistum sieht der Verwaltungsdirektor weiter große Herausforderungen. Konkret nannte er die Umsetzung des Schulentwicklungsplans, die Beseitigung des Investitionsstaus im sonstigen Immobilienbestand, die Umsetzung der Vermögens- und Immobilienreform und das erwartete Absinken des HGB-Zinssatzes zur Bewertung der Pensionsverpflichtungen. „Dies alles macht ein ausgewogenes wirtschaftliches Handeln zwischen Investitionen einerseits und kaufmännischer Vorsicht andererseits weiterhin notwendig", so Becker.
Dem Wirtschaftsrat des Erzbistums Hamburg gehören derzeit 32 stimmberechtigte Mitglieder an, die „in wirtschaftlichen Fragen erfahren sind", so die Ordnung des Gremiums. Die meisten Mitglieder kommen aus den Pfarreien des Erzbistums Hamburg.
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