
Gedenken an die Deportation von Sinti und Roma
Mit einer Gedenkveranstaltung wurde am heutigen Dienstag (16. Mai) in Kiel an die Deportation von Sinti und Roma im Mai 1940 erinnert. Dazu hat der „Verband Deutscher Sinti und Roma - Landesverband Schleswig-Holstein" eingeladen.
An der Veranstaltung am Gedenkstein im Hiroshimapark nahmen Vertreter der Gesellschaft, Politik und Kirche teil. Mit dabei waren Matthäus Weiß, Landesvorsitzender des Verbandes Deutscher Sinti und Roma e. V. – Landesverband Schleswig-Holstein, Stadtrat Gerwin Stöcken, Johannes Callsen, Minderheitenbeauftragter und Dänemark, Bevollmächtigter des Ministerpräsidenten, Pastor Christian Sievers als Vertreter der evangelisch-lutherischen Kirche in Norddeutschland. Generalvikar Sascha-Philipp Geißler SAC vertrat das Erzbistums Hamburg.
Kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, im September 1939, beschloss die SS, dass die etwa 30.000 Sinti und Roma aus Deutschland in Arbeitslager in das besetzten Polen gebracht werden sollen.
Im Mai 1940 begannen die Nazis mit dieser Deportation. Auch aus Kiel wurden Sinti und Roma zunächst in ein Sammellager in Hamburg gebracht und von dort aus mit Zügen in Arbeitslager und Ghettos deportiert. Nur wenige haben das überlebt. Die Zahl der Opfer beläuft sich auf Hunderttausende.
Die Veranstaltung solle erneut bewusst machen wollen, was Hass und Hetze anrichten und was passiert, wenn eine Gesellschaft den Kompass verliert, hieß es.